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Mit ihrer aktuellen Single „Dä Kardinal Sank Pattäx“ hat die Kölner Band „Die WOLKENKRATZER feat. Horst Neumann“ den Missbrauchs-Skandal in der katholischen Kirche und die Umstände zu dessen Aufarbeitung kritisch aufgegriffen. Im Mittelpunkt steht der Kölner Kardinal, der trotz einer verordneten „Auszeit“ weiterhin sprichwörtlich fest an seinem Stuhl klebt. Den erst im Dezember bekannt gewordenen 2,8 Mio.-Euro Finanz-Skandal hat die Band zum Anlass genommen, ein zweites Mal ins Studio zu gehen und eine aktualisierte Version ihres Songs aufzunehmen. Das Ergebnis ist ein re-Release ihrer Single, die erstmalig im September veröffentlicht wurde und in der neuen Fassung ab sofort auf allen Download- und Streaming-Plattformen verfügbar ist: Die WOLKENKRATZER feat. Horst Neumann „Dä Kardinal Sank Pattäx - Dä 2,8 Mio.-Euro-Skandal MIX“
Darf man einen Kardinal zur Zielscheibe eines Protest- Songs machen? „Aber, Ja,“, sagt der Kölner Musikproduzent und ehemalige Co-Moderator des legendären „WWF-Clubs“, Jürgen Triebel, und verweist auf die katastrophale Missbrauchs-Aufklärung sowie die offenkundigen Pflichtverletzungen gegenüber Missbrauchsopfern in der katholischen Kirche. Dieser Skandal schreit, so Triebel, „im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel“. Und mittendrin der Kölner Erzbischof. Triebel hat bewusst auf eine hochdeutsche Version verzichtet, weil er die „Kölsch Muttersproch“ dank ihrer Klarheit für einen der „ausgeprägten, pointiertesten und bildreichsten Dialekte Deutschlands“ hält, um auch mit Obrigkeiten angemessen abzurechnen.
Der Unmut über das Verhalten des Kölner Kardinals kocht auch nach dessen Rückkehr aus einer sich selbst verordneten „Auszeit“ weiter. Die Kölner Band „Die WOLKENKRATZER feat. Horst Neumann“ haben mit ihrem Song der musikalischen Zurückhaltung in der Domstadt ein Ende gesetzt. Als im Dezember vergangenen Jahres auch noch der 3 Mio.-Euro-Skandal bekannt wurde, sind sie spontan noch einmal ins Studio gegangen, um die hier vorliegende, aktualisierte Version aufzunehmen: „Dä Kardinal Sank Pattäx“ – Dä 2,8 Mio. Euro Skandal-Mix“. Dazu passend wurde auch das Single-Cover komplett neu gestaltet: In einer Fotomontage und Bearbeitung eines bekannten österreichischen Grafikers schiessen die zwei Domtürme symbolträchtig und spektakulär wie bei einem Raketenstart, losgelöst von der Basis, in den Abend-Himmel.
„WOLKENKRATZER“-Leadsänger Horst Neumann selbst, hat viele Jahre als Ministrant an der Kölner Pfarrei „St. Johannes der Evangelist“ gedient, danach mit großem persönlichen Engagement seinen Zivildienst im mobilen Hilfsdienst der Caritas geleistet. Inzwischen ist auch er – enttäuscht und wütend über die Vorgänge im Erzbistum Köln – aus der Kirche ausgetreten. Neumann: „Wie gern hätte ich vor wenigen Tagen die Ministranten auf ihrer Rom-Wallfahrt dabei unterstützt, dem Kardinal während dessen Predigt demonstrativ den Rücken zuzukehren.“ Dazu schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ am 5. Oktober: „Sollte es noch eines symbolischen Aktes bedurft haben, um bildmächtig zu zeigen, wie es um das Verhältnis zwischen dem Kardinal und den Katholiken im Rheinland bestellt ist, so ist diese Leerstelle gefüllt. Andere Szenen dieser Tragödie spielen sich seit Monaten im Verborgenen ab…“ (https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/kardinal-woelki-ministranten-wenden-sich-bei-predigt-ab-18364356.html).
Die WOLKENKRATZER haben zur Aktualisierung ihres Protest-Songs auch noch ein Musikvideo vor der Kulisse des Kölner Doms produziert und für alle, die der kölschen Sprache nicht mächtig sind, mit einer Untertitelung in Hochdeutsch versehen.
Geschrieben von: Antoine Orazi
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